Ein ganzes Album mit Standards also. Etwas, das man bei Iiro Rantala nach seiner Rückkehr zum Trioformat mit „Tough Stuff“ fast erwarten konnte. Der Mann liebt nun mal die Kommunikation in dieser musikalischen Trinität, der er offenbar viel zu lange entsagen musste. Und sie funktioniert nach wie vor am besten im Vokabular des „Great American Songbook“ – konkret angereichert durch Edith Piafs „Hymne À L‘Amour“ sowie das Wiegenlied „Fais Dodo Colas Mon P‘tit Frère“, einer Ehrerbietung an den Aufnahmeort Château Palmer und seinen Besitzer Thomas Duroux. Doch wer braucht wirklich „There Is No Greater Love“ oder „Scrapple From The Apple“, vor allem wenn es viel zu selten nach Iiro Rantala klingt, sondern eher nach Evans, Jarrett oder Jamal? Vielleicht aber liegt der Reiz eines solchen Projektes tatsächlich im Interplay, das der finnische Pianist mit seinen neuen Partnern Kaisa Mäensivu am Bass und dem dänischen Drummer Morten Lund auf wirklich spür- und nacherlebbare Weise auskostet. Sie hören und genießen einander. Ein emphatisches, atmosphärisches, emotionales Miteinander. Einfach nur spielen.
Text
Reinhard Köchl
Ausgabe
, Jazz thing 161
Veröffentlicht am 03. Nov 2025 um 07:57 Uhr unter Reviews
/* php _e( 'Comments are closed.', 'boilerplate' ); */ ?>