Der Albumtitel von Tenorsaxofonist Dave McMurray ist durchaus wörtlich zu verstehen. Ein Freund des Musikers starb völlig vereinsamt und McMurrays Reaktion darauf lautete: „Mann, ich liebe das Leben, auch wenn es mir Schmerzen bereitet.“ Musikalisch erinnert „I Love Life Even When I‘m Hurting“ an den Spiritual-Jazz der 1970er-Jahre, Platten etwa von Pharoah Sanders fallen einem ein, im Song „The Jungaleers“ gibt es ein winziges, blitzlichtartiges Coltrane-Zitat. Zur illustren Band des Saxofonisten, der unter anderen Gitarrist Wayne Gerard und Keyboarder Luis Resto angehören, zählt Blue-Note-Chef Don Was, der nicht nur Bass spielt, sondern das Album außerdem coproduziert hat. McMurray wollte „Lieder über Positivität“ einspielen. Das ist ihm in grandioser und außergewöhnlicher Weise gelungen: Seine Songs stecken voller wunderbarer Melodien und intensiven Grooves, und als Saxofonist hat McMurray eine eindrucksvolle und höchst individuelle Stimme.
Text
Rolf Thomas
Ausgabe
, Jazz thing 161
Veröffentlicht am 06. Nov 2025 um 07:58 Uhr unter Reviews
/* php _e( 'Comments are closed.', 'boilerplate' ); */ ?>