Die in Nigeria geborene Sängerin interpretiert das Great American Songbook, Lieder wie „Speak Low“ oder „Fly Me To The Moon“, was keine Besonderheit wäre. Doch der Clou ist, dass Douyé ihr polyrhythmisches afrikanisches Erbe mit der Lyrik der westlichen Jazzwelt zu einer erstaunlichen Sammlung aus tiefer Anmut und perkussiver Erhabenheit vereint. Natürlich steht sie mit ihrem dunklen Timbre im Mittelpunkt, bringt aber auch eine grandiose Begleitband zusammen, den Trompeter Sean Jones, Gitarrist Lionel Loueke und Basslegende Buster Williams. Aber erst durch die Authentizität der unterschwelligen Präsenz der Trommeln und Sèkèrès (ein Perkussioninstrument der Yoruba), die Douyés Wurzeln widerspiegeln, entsteht eine besonders reizvoll fesselnde Klanglandschaft. Zwei Höhepunkte: die fröhliche Interpretation von „I‘ve Got You Under My Skin“ mit Bläsern und Highlife-Gitarre und „Afro Blue“, das lebhafte Duo mit dem Nigerianer Dapo Torimoro. Ein kraftvolles Album der transkulturellen Sängerin, intelligent, witzig und tanzbar.
Text
Olaf Maikopf
Ausgabe
, Jazz thing 150
Veröffentlicht am 07. Sep 2023 um 07:57 Uhr unter Reviews
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