Re-Issue: „Pharoah“ aus 1977

Als Sanders das erste Mal in Cummins‘ Studio auftauchte, brachte er eine Rockband mit. Doch diese Session lief anders als gehofft und wurde nicht veröffentlicht. Aber die beiden machten einen neuen Anlauf und Sanders nahm mit seiner anderen Band drei lange Stücke auf, die 1977 als „Pharoah“ auf dem Label India Navigation erschienen sind. Darauf ist auch die Nummer „Harvest Time“, die mit Gitarre, Bass, Harmonium, Saxofon und einer raumgreifenden Spiritualität eine tranceartige Stimmung erzeugt; bis heute mythisch verehrt von vielen Sanders-Fans – und deren Name „Harvest Time“ von der Ehefrau des Saxofonisten kam.
Sanders blieb gut 45 Jahre skeptisch, was die Bedeutung von „Pharoah“ für ihn als afroamerikanischen Jazzmusiker betrifft. Das änderte sich, als er 2019 während der „Promises“-Produktion in Kontakt kam mit dem Label Luaka Bop. Gemeinsam beschloss man, „Pharoah“ 2022 wieder zu veröffentlichen, doch im September vergangenen Jahres ist Sanders gestorben. Im September kommt eine neu gemasterte Version dieses Albums als Doppel-LP auf den Markt. Neben einem umfangreichen Booklet mit Fotos, Interviews und Essays enthält es auch die Mitschnitte zweier Konzerte mit „Harvest Time“ im Mittelpunkt, die während einer Europatournee Sanders‘ im Spätsommer 1977 aufgenommen wurden. Die Wiederveröffentlichung wird durch „The Harvest Time Project: A Tribute To Pharoah Sanders“ flankiert, mit dem der Original-Gitarrist Muñoz mit unterschiedlichen Besetzungen nahezu überall auf der Welt auftreten wird. Die Premiere dieses ungewöhnlichen Projekts ist am 12. November beim Le Guess Who? Festival im holländischen Utrecht.
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„Pharoah“






