Die Verschmelzung von HipHop und Jazz ist nicht gerade neu, aber das US-Quintett Butcher Brown geht auf seinem neuen Album gleich mit einer ganzen Bigband an den Start. Die Mischung funktioniert überraschend gut und die bläserlastige Musik, die so manches Mal an klassische US-Krimiserien erinnert, rollt wie ein chromblitzender Straßenkreuzer durch die zwölf Songs. Immer wieder ist Platz für gefühlvolle Trompeten- („777 Intro“) oder Saxofonsoli („Lawd Why“), der Schluss von „Git Along“ lässt sogar eine Freepassage zu. Dazwischen dengelt die lässige Funkgitarre von Morgan Burrs und es kommen auch exotischere Instrumente zum Einsatz – so wird zum Beispiel „Breevin“ von einem hypnotischen Flötenmotiv geprägt. Rapper Triple Trey lässt sich allerdings nicht die Butter vom Brot nehmen, und so bleibt das Album, das ursprünglich als Ode an The Notorious B.I.G. geplant war, trotz des opulenten Bigbandsounds ein HipHop-Werk.
Text
Rolf Thomas
Ausgabe
, Jazz thing 145
Veröffentlicht am 01. Sep 2022 um 07:58 Uhr unter Reviews
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