Bob James & David Sanborn
Quartette Humaine
Okeh/Sony
PRO

Rolf Thomas
KONTRA
„Herr Ober, ein Glas Wasser, der Witz ist zu trocken!“ Diese freilich etwas antike Reaktion auf abgeschmackte Witze trifft in mehrfacher Hinsicht auch auf die Produktion von Bob James und David Sanborn zu. Nur in einem Punkt nicht. Die CD ist leider kein Witz, sondern ernst gemeint. Der Ernst, mit dem die beiden sanften Frohnaturen hier musizieren, macht das Ganze auch zur Geduldsprobe. Da sind zwei Musiker, die sich aus ihrer Fusion-Klammer befreien wollen. Das ist sicher ihr gutes Recht, aber während in der Vergangenheit oft der Ruf laut wurde, James und Sanborn sollen doch mal aufhören, diesen ewigen Smooth-Kram zu spielen, wünscht man sich angesichts des „Quartette Humaine“, sie mögen ganz schnell ins Fusion-Lager zurückkehren, das sie vor fast 30 Jahren auf ihrer Platte „Double Vision“ so überzeugend vertraten. Denn was hier zu hören ist, mutet nicht bloß staubtrocken an, sondern lebt auch in einer prähistorischen Klangwelt, ohne jedoch auch nur ansatzweise deren Charme zu bewahren.
Wolf Kampmann







