Die Dänen hatten schon immer eine besondere Schwäche für traditionell swingenden Jazz. Auch auf seinem neuen Album hält der Schlagzeuger Snorre Kirk die Flamme des Mainstream-Swing am Brennen. Sein Ensemble klingt wie eine Count-Basie-Smallband, jedes seiner (neuen) Stücke wie eine alte Savoy-Ballroom-Nummer. Kirk arbeitet ausschließlich mit bewährten Mitteln der prämodernen Konvention: Swingriff, Walkbass, Bluesform, Jazzbesen, Latin-Romantik, Piano-Comping, Orient-Exotismus – da wird Jazz-Nostalgie zum kreativen Reservoir. Das Salz in der Suppe liefern natürlich die Solisten, allen voran der Amerikaner Stephen Riley, dessen sanft-gehauchtes Tenorsax auch bei Harry Connick Jr., Ray Charles und Wynton Marsalis schon zu hören war. Der etwas kräftiger tönende Tenorist Jan Harbeck und Magnus Hjorth am Piano stehen ihm freilich an Authentizität und Talent kaum nach. Und alle in der Band beherrschen die Kunst der zweckdienlichen Zurückhaltung. Swing is King.
Text
Hans-Jürgen Schaal
Ausgabe
, Jazz thing 139
Veröffentlicht am 08. Jul 2021 um 06:59 Uhr unter Reviews
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