Die zweite Compilation aus dem Nachlass von Prince erhebt zum Glück keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Songs aus der Feder des 80’s-Funk-Erneuerers, die seinen Freunden, Kollegen und Protegés bisweilen zu Ruhm verhalfen, wurden hierfür zusammengetragen. In unveröffentlichten Prince-Versionen, die zum Großteil aus der „1999″- und „Purple Rain“-Ära stammen. Viel Linn-Drum-Taktung und Synths, die den Minneapolis-Sound bestimmten, dominieren die 15 Stücke entsprechend. Natürlich ist es eine Freude, „Manic Monday“ in Prince‘ psychedelischer Deutung zu erfahren, selbstverständlich ist es ein Muss, „You‘re My Love“ nicht in der schwülstigen Kenny-Rogers-Version hören zu müssen. Aber die hier erstmals in brauchbarer Qualität wahrnehmbaren Originale, von denen eine Reihe seit Ewigkeiten auf Bootlegs kursieren, sind nur ein Teil der „verschenkten“ Prince-Songs. Würde der Albumtitel den Zusatz „Volume 1″ tragen, bestünde unbedingte Sammlerpflicht. In der vorliegenden Variante wirkt die Platte hingegen ein wenig beliebig zusammengestellt.
Text
Michael Loesl
Ausgabe
, Jazz thing 129
Veröffentlicht am 05. Aug 2019 um 10:01 Uhr unter Reviews
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