Olivia Trummer
Like Water
Warner
Solo ist das neue Trio. Immer mehr Pianisten folgen diesem Trend und wagen sich dorthin, wo die Luft einst dünner wurde und scheinbar nur Keith Jarrett überleben konnte. Auch Olivia Trummer hat es jetzt getan. Aber ist sie womöglich dabei dem Jazz abhanden gekommen, nur weil Erfolgsproduzent Russ Titelman (Steve Winwood, Eric Clapton, George Harrison) nun einen Narren an ihr gefressen hat? Dass Trummer auch noch gerne singt, ist nicht neu. Nun aber ein ganzes Album lang, eine eigenwillige und durchaus spannende Auswahl hindurch, die sie gemeinsam mit Titelman traf. Da tauchen eine entschleunigte Version von „My Baby Just Cares For Me“ auf, Stevie Wonders „You Are The Sunshine Of My Life“, Brenda Russells „Get Here“ oder Bernsteins „Somewhere“, alles verzahnt mit den Eigenkompositionen der Stuttgarter Pianistin, die eine mediterrane, genussvolle, klassisch grundierte Leichtigkeit atmen. Nun aber alles solo. Und je länger man Olivia Trummer lauscht, umso besser funktioniert dieses Konzept. Wahrscheinlich wird sie keine zweite Alicia Keys, dafür ist dann doch zu viel Jazz dabei. Aber ein Karrieresprung könnte es allemal werden.