Americana pur für Gitarrenfans. Was Kalle Kalima und der norwegische Klangtüftler Knut Reiersrud unter dem Banner des Adlers aus ihren Saiteninstrumenten herausholen, klingt wie der Soundtrack eines grandiosen Westerns, in dem die flirrende Gluthitze des Südens alles dominiert. Bei ihrem allerersten Treffen in einem Berliner Studio greifen der finnische Alternativ jazzer und der Blues- wie Ethnoexperte auf alte Motive der ureigenen amerikanischen Folklore zurück, mischen sie mit ein paar Paradethemen des US-Rock und jammen, mit Rückendeckung vom Rhythmusduo Phil Donkin und Jim Black, ausgesprochen relaxt durch ihre Themen. Reiersrud malt mit seinen diversen Instrumenten weite Klangflächen und -farben, während Kalima in der Konversation den Sound verdichtet und in bluesgetünchten Drones expressive Soloparts übernimmt, krachig bei Trent Reznors „Hurt“, hypnotisch in einer indianischen Weise. Einen reichlich braven Kotau vor Buffalo Springfield allerdings sowie den schonend behandelten Gitarrenheuler „Hotel California“ hätten sie sich schenken können, trotz afrikanischer Einlage.
Text
Uli Lemke
Ausgabe
, Jazz thing 130
Veröffentlicht am 21. Okt 2019 um 10:02 Uhr unter Reviews
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