Stefan Winter tritt bei seinen Produktionen selten als aktiver Musiker in Erscheinung, doch auf dem neuen Album des Pianisten Fumio Yasuda erweist er sich einmal mehr als brillanter Klang-Narrator. Unmittelbar vor der Katastrophe von Fukushima war der Produzent nach Japan aufgebrochen, um dort Feldaufnahmen vom Alltagsleben im Zusammenhang mit einem Multimedia-Projekt zu machen. Der Tsunami änderte dann alles. 2012 ging Fumio Yasudas Trio mit Bassist Noboyoshi Ino und Sängerin Akimuse ins Studio, um sehr nachdenkliche Fantasien über Leben, Tod und Vergänglichkeit aufzunehmen. In der Kombination ergeben Winters zufällige Klangbilder und die leisen Trio-Impressionen einen subliminalen Soundtrack von emotionaler Tiefgründigkeit, der seine Bilder aus der kollektiven Erinnerung an jenen japanischen Schicksalstag generiert. In seiner unaufdringlichen Eindringlichkeit grandios!
Text
Wolf Kampmann
Ausgabe
, Jazz thing 101
Veröffentlicht am 11. Nov 2013 um 10:04 Uhr unter Reviews
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