Die Dringlichkeit erinnert an die frühen The Bad Plus. Ein Klaviertrio, das sich aus der Gegenwart heraus versteht und Instant Composing auf melodischer Basis mit kantiger Klangwirkung pflegt. Die methodischen Vorgaben legen bestimmte Strukturen nahe, Repetitives, Geschichtetes, das von einem laufenden Beat am Schlagzeug oder einem ostinaten Motiv am Klavier ausgeht. Aber der Pianist Philipp Eden, der Bassist Raphael Walser und der Schlagzeuger Jonas Ruther aus dem Raum Zürich machen diese konzeptuelle Grenze zu ihrer Stärke. Denn das Debüt von divr spielt mit den Überlagerungen, einem Flow der Intensitäten, der bis auf eine Radiohead-Nummer möglichst umfassend von der Unmittelbarkeit der Eingebung lebt. Trotz Nähe zu freien Experimenten behalten die Stücke von „Is This Water“ ihre Form, entwickeln sich um Kraftzentren herum und haben oft den Witz des Energischen. Diese Musik ist nicht fertig. Sie will es auch nicht sein, verspricht aber noch viel.
Text
Ralf Dombrowski
Ausgabe
, Jazz thing 153
Veröffentlicht am 23. Mai 2024 um 07:58 Uhr unter Reviews
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