Dave Brubeck
Lullabies
Verve/Universal
PRO

Reinhard Köchl
KONTRA
Einerseits ist „Lullabies“ ein Programm, das Grandpa Dave für den Nachwuchs der Familie Brubeck aufgenommen hat, ein gutes Dutzend sentimental-versöhnlicher Abendlieder an der Schwelle zum harmonisch eingeleiteten Schlummer. Als solches funktioniert es vorbildlich bis hin zu einer sich wohlig im Körper ausbreitenden Entspannung. Andererseits ist es als letztes Solo-Rezital des Meisters eigentlich ein Album außer Konkurrenz. Pianistisch passiert kaum etwas außer eleganten, bekannten Harmonisierungen. Spannungsbogen gibt es keinen, aus Konzept, aber auch weil Brubeck Dynamik, Tempo und Energie auf gleichbleibendem Niveau hält, im Kopf den Traum von Kindern, die mit Brahms und „Summertime“ ins Bett gebracht werden. Der alte Herr verabschiedet sich mit Nostalgie, nicht mit Aufbruch. Auch gut.
Ralf Dombrowski







