RIP: Roberta Flack

Roberta Cleopatra Flack wurde am 10. Februar 1937 in der Kleinstadt Black Mountain in den südlichen Appalachen geboren und wuchs in Arlington, Virginia, auf, wo ihr Vater stationiert war. Ihre Mutter war Kirchenorganistin, und schon als Teenager begleitete sie selbst den Kirchenchor der örtlichen Baptistenkirche, wo sie auch Mahalia Jackson und Sam Cooke hörte. Durch ihr Talent erhielt sie mit 15 Jahren ein Vollstipendium an der Howard University in Washington, wo sie Klavier, Dirigat und Musikpädagogik studierte. Sie arbeitete als Lehrerin und trat nachts in den Clubs der Innenstadt auf, wo sie der Pianist Les McCann hörte und ein Vorsingen bei Atlantic Records organisierte. 1969 erschien ihr Debütalbum „First Take“ mit den Bürgerrechtshymnen „Compared To What“, dem von Donny Hathaway geschriebenen „Tryin’ Times“, „Angelitos Negros“, und dem Gospel „I Told Jesus“.
Als überzeugte Verfechterin auch für die Rechte von Homosexuellen sang sie als letztes Stück die „Ballad Of The Sad Young Men“. Ebenfalls auf ihrem Debüt war ihre Version von dem ursprünglich als Folksong von dem britischen Singer-Songwriter Ewan McColl geschriebenen „The First Time Ever I Saw Your Face“. Ein Liebeslied, das Clint Eastwood für seinen Film „Sadastico“ auswählte und dass sie 1972 auf Platz 1 der Charts katapultierte. Ein Jahr später folgte „Killing Me Softly“, das ebenfalls auf Platz 1 landete, und 1974 ihr letzter Nummer-1-Hit, „I Feel Like Makin’ Love“.
Ab 1972 nahm sie bis zu dessen Tod 1979 mit Hathaway auf, darunter „Be Real Black For Me“ von ihrem gemeinsamen Album „Roberta Flack & Donny Hathaway“. In den 1980er-Jahren tourte sie unter anderem mit Miles Davis und nahm 1994 auf ihrem Album „Roberta“ Jazzstandards auf. Nach dem Fugees-Cover von „Killing Me Softly“ 1996 trat sie wieder vermehrt auf Festivals auf, teilweise auch gemeinsam mit den Fugees. Als bei einem Auftritt auf dem Cape Town International Jazz Festival 2005 auf der Bühne die ersten Takte von „Killing Me Softly“ kamen, sang das Publikum ihren Text und rührte sie zu Tränen. Von 2006 bis 2011 gründete und leitete sie die „Roberta Flack School Of Music“ in der Bronx.
2018 erlitt sie einen Zusammenbruch auf der Bühne des Apollo Theater in Harlem, New York. Im selben Jahr wurde sie von der „Jazz Foundation Of America“ mit einem Preis für ihr Lebenswerk ausgezeichnet und zwei Jahre später mit einem „Grammy“ für ihr Lebenswerk. Noch an Weihnachten postete sie auf ihrem Instagram-Kanal die Botschaft, die auch für ihr Leben stand: „Love is a Song!“







