Brian JacksonZum 23. Mal findet in Lissabon vom 19. bis 21. Dezember im Centro Cultural de Belém die Festa do Jazz statt. Gleich am Eröffnungsabend treffen zwei bekannte Musiker/-innen aus Portugal zum allerersten Mal aufeinander: der Akkordeonist João Barradas, der sich an der Schnittstelle von komponierter und improvisierter Musik aufhält, und die Vokalkünstlerin Sara Serpa, die seit 2008 in New York lebt und ihre Stimme instrumental verwendet. Am nächsten Abend steht der französische Posaunist Robinson Khoury mit seinem Trio MŸA auf der Bühne und spielt eine rauschhafte Musik aus elektroakustischen Sounds und den archaischen Rhythmen seiner Vorfahren. Den Schlusspunkt setzt an diesem Abend der amerikanische Multiinstrumentalist Brian Jackson, der bis zum Tod von Gil Scott Heron dessen enger Vertrauter war. Mit einer Band, die mit Musiker/-innen aus Portugal besetzt ist, will Jackson seinen Mix aus „Conscious Jazz“ und „Spoken Word“ in Szene setzen.
Der Schlusstag wird vom Konzert des Quartetts Analogik um den portugiesischen Bassisten Zé Almeida eingeläutet, bevor das aus Deutschland angereiste, ausschließlich mit Musikerinnen besetzte Quartett hilde seine abstrakten Sounds mit der Anmut europäischer Kunstmusik verbindet. Zum Schluss stellen sich noch zwei Bands aus Portugal vor: Der Kontrabassist André Carvalho stellt zum ersten Mal live die Musik seines aktuellen Albums „Of Fragility And Impermanence“ vor, während das eigens für das Festival zusammengestellte Ensemble Festa do Jazz unter der Leitung der Perkussionistin Sofia Borges mit Genre-offenen Klängen experimentiert. Zudem werden im Rahmen des Festivals die „RTP / Festa do Jazz Awards“ in vier Kategorien verliehen. Und der Sonntagnachmittag ist Nachwuchs-Bands aus Portugal vorbehalten, deren Auftritte eine Fachjury bewertet – eine Art „Jugend jazzt“ auf portugiesisch also.