jazzahead!: Showcases-Bekanntgabe

Langendorf UnitedLangendorf UnitedDie Jurys haben entschieden, das Programm der Showcase-Konzerte für die 20. jazzahead! vom 22. bis 25. April in Bremen ist offiziell. Aus der Rekordzahl von 821 Bewerbungen aus 43 Ländern wurden 38 Bands ausgewählt, die in vier Showcase-Modulen ein beachtliches stilistisches Spektrum abdecken. So steht der Name des schwedischen Quartetts BITOI als Akronym für die These: „Bass Is The Original Instrument“ und kombiniert tiefe Frequenzen mit mehrstimmigem Gesang. Nine Sparks Riot ist die bandgewordene Passion des Posaunisten Kristian Persson als ein expandierendes Universum aus Jazz, Funk und Neo-Soul. Beide Bands sind Teil der „Swedish Showcases“, mit denen sich das nächstjährige Partnerland der jazzahead!, Schweden, dem Fachpublikum präsentiert.

Die Namen der Auswahl für die „German Jazz Expo“ dürften vertrauter klingen. Zu ihnen gehören das Quintett um den Trompeter Richard Koch mit seinen faszinierenden Klangmischungen, die tropicálistische Live-Band des Berliner Produzenten Àbáse und das kollaborative Projekt Expand, in dem Sängerin Sarah Decker fünf Individualistinnen von dies- und jenseits des Atlantiks versammelt. Buchstäblich aus der ganzen Welt kamen die Bewerbungen für die „Overseas“-Showcases und dem anderen Schwerpunkt Afrika, darunter erstmals auch ein Act aus Togo – nicht nur deswegen wird der togoische Schlagzeuger Kossi Mawun als heißer Tipp gehandelt. In „Overseas“ starten auch weitgereiste Bands wie das südafrikanische Sydney Mavundla Quartet und das Ensemble Sahad aus Senegal, sowie junge Talente wie die israelische Pianistin Sharon Mansour und der brasilianische Bassist Michael Pipoquinha.

Mehr als doppelt so umfangreich ist mit 18 Bands das Programm der „European Showcases“. Es bietet Highlights wie KNOBIL um die Schweizer Sängerin und Kontrabassistin Louise Knobil, das niederländische Quartett des ghanaischen Trompeters Peter Somuah und das konzeptuell kuriose und musikalisch furiose Quartett Analog AI um den slowenischen Saxofonisten Jure Pukl. Auch das ist international besetzt, woran zu sehen ist, dass die Grenzen zwischen den jeweiligen Modulen fließend sind. So ist zum Beispiel ja auch Raum für den Gospel-Gesang der Berlinerin Sorvina, die zwar in New York lebt, aber als gebürtige Deutsche im Rahmen der „German Jazz Expo“ zu hören sein wird.

„Mir war eine einzigartige Ausdrucksform auf der Bühne wichtig, und eine realistische Chance auf internationalen Erfolg“, so das Jurymitglied Edin Bahtijaragic, Leiter der Spielstätte Victoriateatern im südschwedischen Malmö. „Außerdem: Wie gut kennen sich die Acts im Musikbusiness aus? Sind sie bereit, Branchen-Profis zu treffen und EPKs und anderes Material vorzubereiten?“ Ihre Hausaufgaben gemacht hat offensichtlich Bahtijaragics Empfehlung, die Ethio-Jazz-Fusion-Formation Langendorf United um die schwedische Saxofonistin Lina Langendorf.

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Text
Eric Mandel
Foto
Magnus Bergström

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