RIP: Ralph Beerkircher

„NoHum“ (KLAENG Records) versammelt sieben Stücke dieses Kölner Gitarristen, die noch einmal zeigen, was für ein einmaliger Klangkünstler Beerkircher doch gewesen ist. Darin setzt Komponiertes lediglich einen flexibel handhabbaren Rahmen, in dem sich die vier Musiker wagemutig in eine Groove-orientierte und harmonisch gebundene Improvisationsmusik stürzen, durch die sich im intuitiven Flow entstandene, tonal freie Passagen wie Schlieren ziehen. Das Ergebnis klingt mal kantig und schroff, wird aber gerne durch fast überschöne Klangflächen aufgebrochen, geradezu begeisternd ist das antizipierende Zusammenspiel, wie es die vier Musiker im tiefen Vertrauen aufeinander entwickelt haben.
Beerkircher, 1967 geboren, studierte klassische und Jazz-Gitarre an der Hochschule für Musik und Tanz Köln. Mit der multistilistischen Improvisationsmusik von Novotnik 44 um den Trompeter Udo Moll sorgte er für Aufsehen, stand einem eigenen Quartett mit Claudius Valk (Saxofon), Volker Heinze (Bass) und Roland Höppner (Drums) vor und spielte mit dem Trompeter Stephan Meinberg und dem Schlagzeuger Christian Thomé im kooperativen Trio Arni Bolden. Mit seinem einstigen Schüler Hoffmann teilte er sich die Gitarrenposition im Trio des Schlagzeugers Peter Kahlenborn, mit seinem Instrumentalkollegen Frank Wingold widmete er sich im Duo shraeng der Interpretation von Kompositionen Neuer Musik zum Beispiel eines Karlheinz Stockhausen oder John Cage. Am 5. März ist Ralph Beerkirchers 57-jährig gestorben.
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