Rückschau: jazzahead! 2023

jazzahead! 2023jazzahead! 2023Irgendwie schien dieses Jahr alles wieder wie früher zu sein, in Bremen auf der jazzahead!, vor allem am Freitag und Samstag des letzten Aprilwochenendes war die Messehalle voll mit Aussteller/-innen und akkreditierten Fachbesucher/-innen. „Im letzten Jahr waren die Leute vor allem erleichtert, dass nach Corona überhaupt wieder etwas stattfinden konnte“, so die Projektleiterin der jazzahead!, Sybille Kornitschky. „Dieses Mal habe ich so viele glückliche Gesichter wie nur selten gesehen – die Leute haben die Konzerte gefeiert und waren vor allem glücklich darüber, dass sie wieder richtig arbeiten konnten!“ Auch der Chef der Messe Bremen und jazzahead!-Erfinder Hans Peter Schneider ist zufrieden: „Wir freuen uns, dass wir der sehr lebendigen Jazz-Branche wieder eine Plattform für Geschäfte weltweit bieten konnten.“

Doch so richtig wollte sich keine Business-Routine einstellen. Zum einen sind die Auswirkungen der zurückliegenden Corona-Pandemie noch immer zu spüren, vor allem Club- und Festival-Veranstalter/-innen können ein Lied davon singen, wie sehr ihr Publikum weiterhin zaudert und zögert. Zwar geht man wieder auf Konzerte, nur sind diese nicht mehr so sicher im voraus planbar wie das noch in Prä-Corona-Zeiten der Fall war. Zum anderen sorgt der grausame Krieg Russlands gegen seinen Nachbarn Ukraine noch immer für große Unsicherheit im Kultursektor. Umso wichtiger war es, dass mit Maryana Bondarenko die Leiterin des Jazzdepartments vom staatlichen Kyjiwer „Ukrainian Institute“ mit einem Stand in Bremen vor Ort war.

Dieses Jahr war Deutschland Partnerland der jazzahead!. War man in den Jahren zuvor ein vor allem zurückhaltend agierender Gastgeber für die Professionals aus aller Welt, sollte dieses Jahr endlich ein Schlaglicht auf die vitale Jazzszene Deutschlands geworfen werden. Die hiesige Szene zeichnete sich in der Messehalle eher durch ein leises Understatement aus, während vor allem der im französischen Reims lebende, deutsche Saxofonist Daniel Erdmann die Gunst der Stunde nutzte und mit seinem deutsch-französischen Brückenprojekt Thérapie Du Couple das Publikum begeisterte.

Und dann war es auch die letzte jazzahead! für die bisherigen künstlerischen Leiter Uli Beckerhoff und Peter Schulze, gleichzeitig deren Staffelstabübergabe an Götz Bühler. „Diese jazzahead! war für mich intensiver und inspirierender, gleichzeitig familiärer denn je“, so Bühler: „Was für großartige Begegnungen, Musikerinnen, Musiker, Musik! Umso mehr freue ich mich auf meine neuen Aufgaben als Artistic Advisor an der Seite von Sybille Kornitschky.“ Seine Premiere wird der neue Artistic Advisor im kommenden Jahr haben. Dann wird dieser Branchentreff vom 11. bis 14. April wieder in Bremen stattfinden – mit den Niederlanden als Partnerland.

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Text
Martin Laurentius
Foto
M3B GmbH/Jörg Sarbach

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