RIP: Ronnie Cuber

Ronnie CuberRonnie CuberMitte der 1980er-Jahre hat unser aktueller Titelheld, der Schlagzeuger Steve Gadd, seine Gadd Gang gegründet. Mit dabei waren unter anderem der Bassist Eddie Gomez und der Baritonsaxofonist Ronnie Cuber. Den Mitgliedern dieser Gang ging es damals vor allem darum, zu grooven und währenddessen zusammen Spaß zu haben. Neulich kamen drei der Musiker dieser Gang, Cuber, Gomez und Gadd, noch einmal zusammen – und zwar in Köln, um das Album „Center Stage“ (Leopard/Broken Silence) mit der WDR Big Band aufzunehmen. „Es war toll, die Jungs nach langer Zeit wiederzusehen“, erzählte Gadd unserem Jazz-thing-Autor Karsten Mützelfeld: „Ronnie, Eddie und ich waren 1959 Mitglieder der Newport Youth Band beim Newport Jazz Festival.“

Danach gingen die drei Jugendfreunde vorerst getrennte Wege. Cuber, 1941 in New York geboren, begann Anfang der 1960er als Baritonist im Saxofonsatz einiger Bigbands zu spielen – wie beispielsweise in den Orchestern von Maynard Ferguson oder Woody Herman. Danach hörte man ihn mit George Benson, außerdem arbeitete er mit Frank Zappa und gehörte Ende der 1970er der letzten Band von Charles Mingus an. Cuber wurde ein gefragter Sideman, nicht nur im Jazz-, sondern auch im Pop- und Rockbereich. Seine Bandleader hießen nicht nur Dave Grusin, Hank Crawford oder Horace Silver, sondern eben auch B.B. King, Paul Simon und Eric Clapton. Ab den 1990ern gehörte er der Mingus Big Band an, 1997 rief er mit Nick Brignola und Gary Smulyan die Three Baritone Saxophone Band ins Leben. „Center Stage“ ist leider die letzte Produktion gewesen, an der Ronnie Cuber beteiligt war: Am 7. Oktober ist der Baritonsaxofonist in New York im Alter von 80 Jahren gestorben.

Text
Martin Laurentius
Foto
CC BY-SA 4.0/Hreinn Gudlaugsson

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