RIP: Juliette Gréco

Nach dem Krieg startete sie ihre Karriere in Paris, wo Boris Vian und Jean-Paul Sartre zu ihren Freunden und Förderern gehörten und sie auch Miles Davis kennenlernte. Gréco wurde schnell zur Muse der Existenzialisten, wozu neben ihren Liedern („Accordéon“ war ihr größter Hit) auch ihre optische Erscheinung beitrug: eine große, schlanke Frau in einem Rollkragenpullover oder einem schmucklosen schwarzen Kleid, dazu der schwarze Bubikopf über halb geschlossenen Augen. Sie konnte sich auch als Schauspielerin, etwa in Filmen von Jean-Pierre Melville oder John Huston, etablieren.
Vor fünf Jahren hat sie sich auf einer allerletzten Abschiedstournee von ihrem deutschen Publikum verabschiedet. Am 23. September ist die große, alte Dame des französischen Chansons in Ramatuelle gestorben. Sie wurde 93 Jahre alt.
Text Rolf Thomas





