Film-Doku: Jimmy Scott

Rising Above The BluesFilm-Doku über Jimmy Scott: Rising Above The BluesSeit seiner Geburt 1925 in Cleveland, Ohio, leidet James Victor „Little Jimmy“ Scott an einer seltenen Erbkrankheit, dem Kallmann-Syndrom. Dadurch kam Scott weder in die Pubertät noch hatte er einen Stimmbruch, weshalb er als Erwachsener eine knabenhafte Sopranstimme behielt. Die wurde schon früh zu seinem Markenzeichen als Jazz-Sänger: in der Formation von Lionel Hampton Ende der 1940er ebenso wie später in den ’50ern, als er für verschiedene Bandleader arbeitete. 1963 nahm ihn Ray Charles für sein Tangerine-Label unter Vertrag. Doch Scotts Label-Debüt, „Falling In Love Is Wonderfull“, das damals wegen ungeklärter Rechtsfragen nicht veröffentlicht werden konnte, wurde zum Knackpunkt in der Karriere des Sängers. Er zog sich aus der Szene zurück und jobte als Krankenpfleger oder Lift-Boy. Erst Mitte der 1990er-Jahre entdeckte man den Sänger wieder. Seitdem hat er mit seinem rauen Sopran und seiner reduzierten Song-Interpretation die Erfolge feiern können, wie sie ihm zuvor verwehrt wurden – und auch „Falling In Love Is Wonderfull“ konnte endlich erscheinen.

Der deutsche Filmproduzent Ralf Kemper hat eine spannende Film-Doku über das bewegte und bewegende Leben von „Little Jimmy“ Scott fertig gestellt. „Rising Above The Blues – The Story Of Jimmy Scott. The Unknown Icon Of Jazz Music History“, gedreht vom Regisseur Yoon-ha Chang, lässt den Haupt-Protagonisten erzählen: über seine Karriere beispielsweise, über sein Leben und Werk sowie die Gründe für seinen Rückzug. Zu Wort kommen aber auch Freunde, Weggefährten und Kollegen – wie zum Beispiel Joe Pesci, Quincy Jones, James Moody oder Madleine Peyroux –, die über das Besondere und Bemerkenswerte im Leben und in der Karriere von „Little Jimmy“ Scott berichten.

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