Christoph Wagner: Freak-Sounds

Die Struktur macht die Lektüre angenehm: Ein Kapitel beginnt mit einem einführenden Artikel, die folgenden Interviews vertiefen die Perspektive und leiten im besten Fall sanft zum nächsten Thema über. Nur gegen Ende franst diese Ordnung aus und wird das notwendigerweise unvollständige Kompendium etwas willkürlich. Die von Wagner porträtierten Ensembles wie das Studio der frühen Musik und die Vokalgruppe Graindelavoix, Ausflüge in die Sufi-Musik oder die Tradition des Appenzeller Jodelns können nur jeweils Spitzen ganzer Eisberge abbilden. Dennoch dockt „Freak-Sounds – Musik abseits der Norm“ mit Denkanstößen und Hintergrundwissen an jeweils eigene Kenntnisse und Interessen an. Es macht schlicht Vergnügen, diesen Tüftler:innen und Spezialist:innen in die Karten gucken zu dürfen. Interviews wie mit dem Zeichner und Plattensammler Robert Crumb, dem Vibrafonisten Christopher Dell, der am liebsten am Laptop musizierenden Perkussionistin Ikue Mori und Schlagzeuger Eric Schaefer sind für sich allein lesenswert. Ein Personenregister erleichtert das Nachschlagen. Erschienen ist es in der „edition neue zeitschrift für musik“ von Schott Music, hat 288 Seiten und kostet 29,95 Euro.
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„Freak-Sounds – Musik abseits der Norm“







