Zehn Jahre nach der Zusammenarbeit an dessen letztem Album „Blackstar“ ist David Bowie immer noch unbestreitbarer Fixstern für Donny McCaslin. So gebe es etwa im Titeltrack von „Lullaby Of The Lost“ Spurenelemente aus Bowies „I Can’t Give Everything Away“ zu hören, verrät der US-Tenorsaxofonist. Ansonsten erweist sich die Einspielung unter der Beteiligung von „Blackstar“-Kollaborateuren wie Keyboard-Unikum Jason Lindner, Bassmann Tim Lefebvre oder Gitarrist Ben Monder als energiestrotzendes Musterbeispiel von McCaslins Stadion-Jazz-Ästhetik: Mal wähnt man sich beim Punk-Pogo („Blond Crush“), mal auf einem Metallica-Konzert („Wasteland“), dann in einer explodierenden Computerspielhölle („Tokyo Game Show“). Mit Nummern wie „Solace“, „Stately“ und „Celestial“ zeigt der alle Register des expressiven Saxofonspiels ziehende McCaslin, dass er auch die zärtlich-optimistischen Tonlagen beherrscht. Gut zum Headbangen und Mitsummen!
Text
Josef Engels
Ausgabe
, Jazz thing 161
Veröffentlicht am 04. Dez 2025 um 07:58 Uhr unter Reviews
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