Louise Knobil

Knobilive In Cully Jazz

Unit/Membran

Louise Knobil – Knobilive In Cully Jazz (Cover)An Selbstbewusstsein mangelt es Louise Knobil nicht. Die Titel ihrer Veröffentlichungen basieren wortspielerisch auf ihrem Nachnamen, ihre Songs kreisen in der Regel um sie selbst und ihre Band nennt sie unbescheiden Knodisciples. Doch wer mit Anfang 20 ein derart fesselndes Live-Album einspielt wie die singende Schweizer Bassistin, kann sich diesen Narzissmus leisten. Natürlich kreist auch hier alles um die Künstlerin und ihr Songwriting, das sie selbst mit einem „musikalischen Tagebuch“ vergleicht. Ihre Musik ist inspiriert von Vorbildern wie Esperanza Spalding, Charles Mingus und Boris Vian, dabei durchtränkt von der französischen Chansontradition. Aber bei aller Subjektivität gibt ihr im April 2025 auf dem Cully Jazz Festival eingespieltes Programm auch ihren Knodispiples, bestehend aus Bassklarinettistin Chloé Marsigny und Schlagzeuger Vincent Andreae, reichlich Raum zur Entfaltung. Vor allem wie und wohin sich die Songs jeweils entwickeln, ist immer wieder erfrischend nonkonformistisch – ob solo, im Kollektiv oder elektronisch verfremdet.

Text
Eric Mandel
, Jazz thing 161

Veröffentlicht am unter Reviews

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