RIP: Jim Beard

Jazz-Rock war zeitlebens im Mittelpunkt des Schaffens von Beard, der 1960 in Philadelphia geboren wurde und 1985 nach New York gezogen ist. Aber er gab seinem Jazz-Rock etwas mit, was bei vielen anderen oftmals vermisst wurde: Humor, Witz, leise Ironie – und das nicht nur in den Namen seiner eigenen Platten und Stücke, sondern eben auch in seiner Musik. Sein klangintensives Spiel auf den Keyboards gründete zwar in der Tradition eines Joe Zawinul, doch der war allenfalls die Basis, auf der sich Beard ein eigenes Vokabular zulegte, mit dem er dem Jazz-Rock seine Sprache beibrachte. Dass er auch ein großartiger Pianist war, der als Teenager Privatstunden bei George Shearing hatte, zeigte Beard zwar nicht oft. Doch wenn, dann überraschte er auch auf dem Flügel mit seinem variantenreichen, ausdrucksstarken Spiel, das tief in der Tradition des afroamerikanischen Jazz verwurzelt war.
Zeit seiner Karriere war Beard ein gefragter Sideman, der mit Mike Stern ebenso zusammenarbeitete wie etwa mit Pat Metheny, Bill Evans oder Wayne Shorter. Er gehörte in den 1990ern zur Besetzung des wiederbelebten Mahavishnu Orchestra um den Gitarristen John McLaughlin und stand ab 2008 mit Donald Fagens Steely Dan auf den Pop-Bühnen der Welt. Und seine Eigenheiten und Eigenarten als Musiker gab er als Produzent an viele seiner Kolleg/-innen weiter, deren Alben er vom Mischpult aus verantwortete. Zudem war Beard ein emphatischer Pädagoge, der an der Jazz-Kaderschmiede, dem Berklee College Of Music in Boston, ebenso unterrichtete wie an der Rutgers University und der Sibelius-Akademie in seiner zweiten Heimat Helsinki. Im Januar wurde bei ihm Bauchspeicheldrüsenkrebs entdeckt. Diese Diagnose überlebte er nur wenige Wochen: James Arthur „Jim“ Beard ist am 2. März im Alter von nur 63 Jahren in einem New Yorker Krankenhaus gestorben.
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