Er sei so gut als Sänger gewesen, dass er Taxifahrer geworden sei. Humor hat der Mann. Und einen berühmten Nachnamen. Taxifahrer? Winehouse? Ja, Mitch Winehouse ist der Vater der durch ihren frühen Drogentod zur Ikone gewordenen Soulsängerin Amy Winehouse. Und er hat tatsächlich früher auch schon gesungen. Zu Ruhm und Reichtum hat das Singen nicht gereicht, deshalb die Taxifahrerei. Dabei zeigt sich der 71-jährige Brite hier als überzeugender Crooner der alten Schule, der lässig swingen kann und sich routiniert und doch auch interessant durch die Songs von Cole Porter singt – zweimal mit der deutschen Sängerin Caroline Kiesewetter als Partnerin an seiner Seite. Dass „Swinging Cole Porter“ so frisch und entdeckenswert klingt, liegt vor allem auch an den gewitzten Arrangements der so oft schon interpretierten Gassenhauer Porters. Denn Bigbandleiter und Pianist Thilo Wolf hat dafür gleich mehrere Arrangeure gewonnen, sich selbst eingeschlossen. „I Concentrate On You“ etwa als entspannter Bossa nova geht hier runter wie eine kühle Caipirinha im heißen Sommer.
Text
Christoph Giese
Ausgabe
, Jazz thing 142
Veröffentlicht am 07. Mrz 2022 um 07:58 Uhr unter Reviews
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