Seit Jahrzehnten ist der Saxofonist Stephan-Max Wirth mit eigener Band unterwegs und macht dabei konsequent sein eigenes Ding. Im eingespielten Team mit Jaap Berends (E-Gitarre), Bub Boelens (E-Bass) und Florian Hoefnagels (Schlagzeug) kann es im Konzert zuweilen heiß hergehen, mit stürmischer, coltranesker Ekstase – das hat die 4-CD-Box „Live Experience“ 2019 nachdrücklich unterstrichen. Die neue Studioscheibe des Quartetts ist dagegen fast ein lyrisches, jedenfalls unaggressives Album. Die Stücke tragen so sanfte Titel wie „Friends“ und „Mediterranean Lovebird“. Wirth bevorzugt am Saxofon (Tenor und Sopran) knappe und deutliche Themen, und das virtuose Spiel seiner Begleiter bettet er in einen schmiegsamen, warm-elektrischen Sound. „So träume ich mich in ferne Landschaften“, sagt Wirth, „tags bis in den Mond“. Geerdetere Töne gibt es in „Bluesmaschine“ oder im schnellen und dynamischen „Morning Dance“. Zum Abschluss treffen sich Tenorsaxofon und Schlagzeug noch zu einem spannenden kleinen Duoabenteuer.
Text
Hans-Jürgen Schaal
Ausgabe
, Jazz thing 151
Veröffentlicht am 22. Jan 2024 um 07:57 Uhr unter Reviews
/* php _e( 'Comments are closed.', 'boilerplate' ); */ ?>