An sich sind bei Sknail sechs Musiker und drei Gäste bei der Arbeit. Der Schweizer Gitarrist und Komponist Caillet Blaise schafft es jedoch, die Musik transparent und zugleich vielschichtig rätselhaft wirken zu lassen. Akustischen Klängen von Klavier, Bandoneon, Trompete, Bassklarinette oder auch Stimmen und Rap werden allerlei Samples und Störgeräusche als Strukturfaktoren zur Seite gestellt, die blubbernd, kratzend, pulsierend einen Hörraum gliedern, der zwischen Electronica, fortgeschrittenem Clubbing, freiem Spiel und avantgardesker Coolness changiert. Sängerin Billie Bird klingt wie dem skandinavischen Soundambiente der frühen Nullerjahre entsprungen, Trompeter Yannick Barman kennt seinen Truffaz, überhaupt wirkt das dritte Album „Mutation“ des Sknail-Projekts rhythmisch, konzeptionell und klangästhetisch wie vor zwei Jahrzehnten aus der Zeit gefallen und nun wieder aufgetaucht. Nicht zum Nachteil der Musik.
Text
Ralf Dombrowski
Ausgabe
, Jazz thing 125
Veröffentlicht am 24. Sep 2018 um 10:01 Uhr unter Reviews
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