So ganz kann Samuel Rohrer seine ECM-Vergangenheit als Schlagzeuger an der Seite von Colin Vallon oder Susanne Abbuehl nicht verleugnen: Auch seine erste Einspielung für das frisch gegründete eigene Label Arjunamusic lebt von jener geheimnisvollen Düsternis, die man von den Eicher-Produktionen kennt. Das Dunkle rührt freilich auch von der ungewöhnlichen Besetzung her, die Rohrer für „Noreia“ gewählt hat: Der Drummer lässt sein Spiel von lauter Tieftönern begleiten – von Claudio Puntins Bassklarinette, Skuli Sverrisons 6-Saiter-E-Bass und Peter Herberts Kontrabass. Was natürlich sehr schön passt zu dem reduzierten, mit eigenwilligen hellen Becken-Figuren arbeitenden Schlagzeugspiel des Schweizers. Gemeinsam begibt sich das Quartett auf eine zwischen Odd-Time-Postrock, exotischem Klangverfremdungs-Jazz und instrumentalem Indie-Pop mäandernde Reise. Eine CD mit außerordentlicher Sogwirkung.
Text
Josef Engels
Ausgabe
, Jazz thing 96
Veröffentlicht am 22. Okt 2012 um 10:04 Uhr unter Reviews
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