Die metrischen Experimente des Dave-Brubeck-Quartetts waren einmal eine fast avantgardistische, hochvirtuose Herausforderung. Sabine Kühlich und Laia Genc wollen das nicht toppen. Sie verlegen ihre Hommage an Dave Brubeck vielmehr in einen Duett-Kunstraum, ein Projektlabor, eine Art interaktives Jazzmuseum. Mit bewundernswerter Einfühlung zaubern sie dort Desmonds Flüstersaxofon herbei (Kühlich), beleben halbvergessene Songtexte (auch Kühlich) und beschwören Brubecks Power-Piano (Genc). Zwischen Zitat und Fantasie, zwischen Kammermusik und Swing finden die beiden zum Kern: Sie vermitteln gute Laune, kühle Leichtigkeit und den Spaß am Spaß. Und dann, immer mal wieder, passiert es eben doch. Dann sprengt das bloße Spiel mit Metrum und Sound die kleine Laboranordnung und bereitet – in its own sweet way – große Momente von künstlerischer Kraft.
Text
Hans-Jürgen Schaal
Ausgabe
, Jazz thing 114
Veröffentlicht am 25. Jul 2016 um 10:03 Uhr unter Reviews
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