Das Quartett des Bonner Saxofonisten Peter Materna zählte mit seinem mehr als 20-jährigen Bestehen in Ursprungsbesetzung wohl zu den langlebigsten Formationen der aktuellen hiesigen Jazzszene. Nun schaut es so aus, als habe Materna erneut ein Dreamteam für eine längere Zusammenarbeit gefunden. Pianist Florian Weber und Bassist Henning Sieverts sind die perfekten Reisegefährten für die ganz eigenen Wege, die der Saxofonist im großen und zuweilen recht verdämmerten Bereich des Kammerjazz einschlägt. Ein erstaunlich unpeinlicher Reggae, kurze Klezmer-Anleihen, selbst eine traditionelle Hallelujah-Paraphrase finden auf „Colours Of Spring“ Platz. Die Klassik bleibt dabei einer der wichtigsten Bezugspunkte, auf die der ungemein „Laid Back“ phrasierende Materna mit Sopran-, Alt- und Tenorsax zurückgreift. Frei nach Winckelmann darf man hier von edler Vielfalt und stiller Größe sprechen.
Text
Josef Engels
Ausgabe
, Jazz thing 100
Veröffentlicht am 07. Okt 2013 um 09:34 Uhr unter Reviews
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