Eigentlich ist Partikel das Trio des britischen Saxofonisten Duncan Eagles, doch für das dritte Album hat er gleich fünf Gastmusiker eingeladen, die Basis seiner wild wuchernden Musik zu verbreitern. Elektroniker Sisi Lu formt eine futuristische Atmosphäre, zwei Streicher sind für Schärfe, aber auch für eine gewisse Verspultheit zuständig, der Gitarrist Ant Law streut sanfte Blue Notes und aggressive Klangflächen ein und die Flötistin und Baritonsaxofonistin Anna Cooper erweitert das Klangspektrum nach oben und unten. Das sorgt für einen faszinierenden Abwechslungsreichtum, der die nervöse Vielfalt von „Scenes And Sounds“ prägt, es der Band aber auch gestattet, einen fast schon humoristischen Traditionsabstecher wie „Bolden Days“ (dem Jazzpionier Buddy Bolden gewidmet) mit Country-Seligkeit einerseits und New-Orleans-Gemütlichkeit andererseits aufzuladen. Ein Album zwischen Kammerjazz und großem Kino.
Text
Rolf Thomas
Ausgabe
, Jazz thing 118
Veröffentlicht am 03. Apr 2017 um 10:03 Uhr unter Reviews
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