Stuckdecke und goldgerahmter Spiegel: Joel Sarakula hat sich für das Albumcover von „Love Club“ in zum eigenen Look passender Vintage-Umgebung ablichten lassen: Woll-Jackett, John-Lennon-Sonnenbrille und eben solche Frisur. Lange leben die 1970er, das verdeutlicht auch der mit Funk-Gitarre und süßen Streichern dahinschwofende Opener. Ist das noch Yacht-Rock oder schon Easy-Listening-Pop? Auf „Coldharbour Man“ gibt sich der in London lebende Australier gar als Blue-Eyed-Soul-Wiedergänger von Curtis Mayfield inklusive schwülem Saxofon. Für „Parisian Woman“ und „Coney Island Getaway“ sieht man Sarakula dagegen in Disco-Stiefeln vor sich. Angesichts des beachtlichen Orgel-, Sitar- und Bläser-Fuhrparks bieten die rocknrolligeren Nummern willkommene Abwechslung. All das ist vorzüglich aufgenommen – aber: Nächstes Mal darf’s gerne etwas weniger retro sein.
Text
Jan Paersch
Ausgabe
, Jazz thing 124
Veröffentlicht am 30. Jul 2018 um 10:02 Uhr unter Reviews
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