Gregory Porter
Nat King Cole & Me
Blue Note/Universal
PRO

Ralf Dombrowski
KONTRA
Gregory Porter ist der Lieblingskuschelbär des zeitgenössischen Jazzgesangs. Der Mann mit der Mütze darf alles. So könnten wir ihm auch fast diese Sammlung von Songs von Nat King Cole durchgehen lassen. Aber eben nur fast. Verglichen mit dieser CD ist der Buena Vista Social Club eine linksradikale Guerillatruppe. Porter versetzt uns zurück in eine Zeit, in der Schwarze im amerikanischen Entertainment die Rolle von Hofnarren spielten. Wir müssen an dieser Stelle nicht diskutieren, inwiefern Coles Crooning seinerzeit zur Emanzipation des schwarzen Songs beigetragen hatte. Hier geht es um die Frage, wofür wir Porters lauen Cole-Aufguss unter dramatischem Geigenhimmel heute brauchen? Wer es sich auf dem Heilewelt-Plüschkissen bequem machen will, ist mit dem Album bestens bedient. Alle anderen können sich die Frage, was beim Mischen von Sepia und Rosa rauskommt, selbst beantworten.
Wolf Kampman





