Die Belgier von Glass Museum werden als vielversprechendster Act eines hybriden, zeitgenössischen Jazz genannt und zeigen sich damit im Umfeld von Gogo Penguin, Portico Quartet und BadBadNotGood. 2016 taten sich der Pianist Antoine Flipo und Schlagzeuger Martin Gregoire zusammen, um ihre Vision eines melancholischen, von elektronischen Elementen und präziser akustisch gespielter Musik zu realisieren. „Reykjavik“ ist ihr zweites Album – und auf dem fokussiert sich Glass Museum noch mehr darauf, klassische Inspirationen in ein aktuelles Format zu übersetzen. Minimalistisch auf dem Klavier gespielte Motive treffen auf vom Schlagzeug fabrizierte, irrwitzige Breakbeats. Eine Dynamik, die einerseits rau klingt, aber wenn dann plötzlich warme, sonnige Passagen auftauchen, dann werden dieser Ausflug nach Reykjavik und die hypnotischen Melodien zu einer beinahe meditativen Ambient-Erfahrung.
Text
Olaf Maikopf
Ausgabe
, Jazz thing 133
Veröffentlicht am 20. Apr 2020 um 10:02 Uhr unter Reviews
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