Der aus der Nähe von Perugia stammende italienische Pianist Giovanni Guidi ist ein Mann der eher ruhigen Töne. Die pflegt er auf seinem Album „Avec Le Temps“ mit seinem Stammtrio, das er durch zwei Neuzugänge zum Quintett aufstockte. Zu ihm, dem Bassisten Thomas Morgan und dem Schlagzeuger João Lobo stoßen nun der Saxofonist Francesco Bearzatti und der Gitarrist Roberto Cecchetto. Zusammen spielen sie innige, tiefe Musik, die mal reinste Poesie ist, mal mit düsteren Untertönen daherkommt, mal freundlich-feierlich klingt. Von den wenigen beschleunigten Stücken lassen sich einige Zeit, bis sie richtig Schwung aufnehmen. Nur bei einer Nummer steigen die fünf Musiker gleich in die Vollen – im melodisch an Ornette Coleman orientierten „No Taxi“. Diese Spurts sind willkommene Intermezzi auf dem sonst tempoarmen, atmosphärischen Album, das mit einem Tribut an den verstorbenen Trompeter Tomasz Stanko endet.
Text
Ssirus W. Pakzad
Ausgabe
, Jazz thing 128
Veröffentlicht am 22. Apr 2019 um 10:02 Uhr unter Reviews
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