Georg Ruby

Soliloquies

JazzHausMusik/Galileo MC

Georg Ruby – Soliloquies (Cover)Georg Ruby, die Kölner Jazzhaus-Legende, allein mit seinem Klavier … Fast völlig ohne Impulse von außen hat er im Januar 2025 diese 13 Stücke improvisiert. Dabei spielt er nicht nur am Instrument, er spielt wirklich MIT ihm. Er präpariert die Saiten, greift in sie hinein oder lässt sie ungedämpft nachklingen und ein Oberton-Klangfeld verbreiten. Langweilig wird es nicht. Gleich im ersten Stück („Montag“) improvisiert Ruby einfach los, nervös, schnell und dicht, scheinbar ohne Rhythmus und Struktur – und doch hat das eine Menge freier Neue-Musik-Tonalität und boppenden Drang. Rhythmen kommen später auch vor, allerdings nur minimalistisch als Signalwiederholung, als Pochen, als Klicken. Bei Ruby scheint der Jazz oft transformiert in eine andere Dimension. In „Mercoledi“ immerhin boppt und swingt Ruby wirklich mal zwei Minuten lang. Und in „Für eine Nacht voller Seligkeit“ führt er ein Schlagerthema in bluesige, surreale Zerrüttung. Fast magische Momente.

Text
Hans-Jürgen Schaal
, Jazz thing 159

Veröffentlicht am unter Reviews

Bezau Beatz 2025