Die Albumtitel mit einem „&“ dazwischen – sie haben bei Florian Ross schon Tradition. Bei den „Tunes“ handelt es sich tatsächlich um Jazzstandards – sie kommen von Songwritern wie Jerome Kern oder Musikern wie Bill Evans und Horace Silver. (Auch ein eigenes Stück hat Ross dazwischengeschmuggelt.) Allerdings sind die Themen fantasievoll umformuliert – deshalb: „Explorations“. Die Art dieser Arrangements – mit vier Bläsern im Oktett, einem weichen, warmen Satz, schöner Kontrapunktik, ausgearbeiteten Themen-Variationen, durchkomponierten Chorussen, leicht veränderten Chorusformen und Harmonien – erinnert durchaus an alte Praktiken des Cool- und West-Coast-Jazz. (Nur Fats Wallers „Honeysuckle Rose“ kommt mit neckischem Oldtimefeeling daher.) Ross, der Arrangeur, spielt nicht selbst mit, dafür lässt er seine Bläser glänzen: Bastian Stein, Matthew Halpin, Craig Brenan und Niels Klein. Eine Sammlung swingender Oktettstücke, sehr geschmackvoll und ein wenig nostalgisch.
Text
Hans-Jürgen Schaal
Ausgabe
, Jazz thing 146
Veröffentlicht am 23. Okt 2022 um 07:58 Uhr unter Reviews
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