Man habe nicht den Anspruch, den Jazz zu reformieren, wolle ihm aber seine frühe Dreckigkeit zurückgeben, lautet das Credo des Essener Septetts Botticelli Baby. Wenn man das fünfte Album der Band hört, muss man feststellen: Mission geglückt. Das Pott-Kollektiv um den charismatischen Sänger, Texter und Bassisten Marlon Bösherz kombiniert die Bigband-Power des Cotton Clubs mit der Rauheit von Punk und Rockabilly und erschafft so einen vor allem auf der Bühne hochexplosiven Mix irgendwo zwischen den Doors, Angelo Badalamenti, The Cramps und dem Brian Setzer Orchestra. Auch wenn sich die Texte von Bösherz auf der aktuellen Einspielung mitunter um Depression und Selbstmord drehen, herrscht dennoch Partystimmung vor – schließlich feiert die Band ihren 10. Geburtstag. Darauf ein anerkennendes Boah.
Text
Josef Engels
Ausgabe
, Jazz thing 151
Veröffentlicht am 13. Nov 2023 um 07:58 Uhr unter Reviews
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