Bill Evans
Further Ahead: Live In Finland 1964–1969
Elemental/Bertus
Das Besondere (neben fast einer Überdosis von 190 Minuten grandioser Musik) dieses mittlerweile 13. Bill-Evans-Fundstücks, das „Jazz-Detektiv“ Zev Feldman entdeckt und restauriert hat, ist einer dieser raren Momente, auf denen der Meister himself mal in größerer Besetzung agierte. Am 1. November 1965 beim Helsinki Jazz Festival gesellte sich zu Evans‘ Gefährten Niels-Henning Ørsted Pedersen und Alan Dawson für „My Melancholy Baby“ noch der Altsaxofonist Lee Konitz dazu. Selten genug, denn außer dem Miles-Klassiker „Kind Of Blue“ gab es den Pianisten fast nur im Trio zu hören. Weil er einfach bis heute den Maßstab in dieser Disziplin setzt – wie „Further Ahead“, die Essenz seiner Skandinavien-Tourneen zwischen 1964 und 1969, klar unter Beweis stellt. In jenen Jahren befand sich Evans auf dem Zenit, sowohl in Helsinki mit Chuck Israels und Larry Bunker wie auch in Tampere mit Eddie Gomez und Marty Morell. Letztere erinnern sich als Zeitzeugen im Booklet an die rauschhaften Abende. Gerade bei ihm nehme er seine Arbeit besonders ernst, sagt Feldman. Er wolle Pakete schnüren, auf die die Leute noch lange zurückgreifen können. Denn: „Evans ist ewig.“