Es ist ein bisschen beängstigend, was Becca Stevens für ihr neues Album an Musikern aufgefahren hat: Knapp 40 Kolleginnen und Kollegen waren an „Wonderbloom“ beteiligt, darunter Michael League, Cory Wong, Jacob Collier, David Crosby und Laura Perrudin. Das ist aber auch ein bisschen das Problem des Albums – alles ist ein bisschen „too much“. Stevens kann tolle Popsongs wie die Single „Good Stuff“ schreiben („Wonderbloom“ erscheint nur digital), manches, etwa „Slow Burn“, klingt wie ein Überbleibsel von Michael Jackson oder Prince aus seligen 1980er-Jahre-Zeiten (was aber gleichzeitig auch heißt, dass der Song Jackos oder Princes Qualitätskontrolle nicht überstanden hätte) oder ein überproduzierter Björk-Song („True Minds“). Genres wie „Jazz“ oder „Singer-Songwriter“ hat Stevens hinter sich gelassen, sie möchte eindeutig mit den großen Pop-Diven wie Beyoncé oder Rihanna konkurrieren. Ob sie dafür gut genug ist?
Text
Rolf Thomas
Ausgabe
, Jazz thing 133
Veröffentlicht am 06. Apr 2020 um 10:02 Uhr unter Reviews
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