Wien: KlezMORE

Ola BilińskaOla BilińskaVom 7. bis 16. November geht in Österreich die 22. Ausgabe des KlezMORE Festivals über die Bühne, das ein breites Spektrum an Facetten jüdischer Musik und Kultur zeigt. In diesem Jahr gibt es ein Novum: Erstmals werden Konzerte auch außerhalb Wiens präsentiert, um die ehemaligen Synagogen von St. Pölten und Kobersdorf wieder zu Klangräumen kultureller Erinnerung zu machen. Diesjähriger Fokus ist die menschliche Stimme unter dem Motto „Heyb uf dayn kol – Erhebe deine Stimme“, sie wird dabei „als intimstes Ausdrucksmittel, politisches Werkzeug, spirituelle Praxis und Trägerin kollektiver Erinnerung“ beleuchtet, so die Festivalleitung.

Der Wahlhamburger Daniel Kahn wird das Programm mit seinem neuen Album „UMRU“ eröffnen und auch einen Workshop zum Thema „Gesang un Kamf“ geben. Die Wiener Sängerin Isabel Frey stellt mit der Show „Di fliendike Pave“ die Lebendigkeit des jiddischen Liedes vor, ein Thema, das auch Esther Wratschko bewegt. Vergessenen und bekannten Liedern über die Nacht, den Schlaf und die Stille widmet sich Ola Bilińska mit „Berjozkele – Yiddish Lullabies & Evening Songs“. Aus England kommen She’Koyokh um die Sängerin Çiğdem Aslan, sie verbinden jüdische, balkanische und türkische Traditionen. Zum Festival gehört unter anderem auch eine Führung zur Ausstellung „Schwarze Juden, Weiße Juden?“, die das Thema der jüdischen Identität im Spannungsverhältnis zwischen Eigendefinitionen, Antisemitismus und Rassismus unter die Lupe nimmt.

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KlezMORE Festival

Text
Stefan Franzen
Foto
Albert Zawada

Veröffentlicht am unter News

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