Christoph SpendelAm 7. November ist der Pianist und Keyboarder, Komponist und Pädagoge Christoph Spendel in Kronberg im Taunus an einem Herzinfarkt gestorben. Spendel wurde am 19. Juli 1955 im polnischen Bytom geboren und erhielt mit fünf Jahren ersten Klavierunterricht von seiner Mutter. Nach seinem Studium an der Düsseldorfer Robert-Schumann-Hochschule begann er seine professionelle Laufbahn als Mitglied der Band Jazztrack, unter anderen mit Wolfgang Engstfeld (Saxofon) und Uli Beckerhoff (Trompete), und spielte bald mit bundesdeutschen Koryphäen wie Albert Mangelsdorff, Hans Koller, Manfred Schoof und Wolfgang Dauner. Sein erstes Solo-Album, „Park Street No. 92“, erschien 1978 auf Ego Records, 1975 und 1978 und 1990 trat er bei den Berliner Jazztagen bzw. Jazzfest auf, 1997 dann beim Jazzfestival im schweizerischen Montreux.
Die 1990er-Jahre verbrachte Spendel zum größten Teil in den USA, wo er unter anderem mit der Gruppe Special EFX auf Tournee war. 2000 zog er nach Frankfurt am Main, dort war er bis 2021 als Professor für Jazzpiano an der Hochschule für Musik und Darstellende Künste tätig. Parallel dazu entstanden TV- und Filmmusiken, aber auch Projekte wie Planet Lounge, Jazzmatics, Smooth Jazz Park und Brasitronics, mit denen Spendel am Puls des Zeitgeistes blieb. Seine letzte Veröffentlichung war dieses Jahr sein Solo-Album „Piano Graffiti“ (Blue Flame/Schubert Music). Noch am 1. Oktober feierte er mit einem Konzert seiner langjährigen und neubesetzten Christoph Spendel Group im Instituto Cervantes in Frankfurt gleichermaßen seinen 70. Geburtstag wie sein 50. Bühnenjubiläum.