Adeolu

The In Between

Powerhouse Records/powerhouserecords01.bandcamp.com

Adeolu – The In Between (Cover)Lukas Akintaya aka Adeolu hat sich viel Zeit genommen, um sein Album „The In Between“ aufzunehmen. Fast drei Jahre hat der Schlagzeuger, der hier auch als Sänger und am Synthesizer, Fender Rhodes und Percussion zu hören ist, mit dem Bassisten und Produzenten Petter Eldh daran gearbeitet; Zeit, die wohl notwendig gewesen ist, um in den zehn Stücken das für ihn Bedeutende herauszustellen. Die Songs sind kommentierende Zustandsbeschreibungen der Welt um ihn herum, sie sind produzierte Musik, mit der der Berliner auf das, was ihn umgibt, reagiert und Anteil nimmt. Dabei will er keinem vorgefertigten Konzept folgen, vieles scheint wie im Vorbeigehen nur kurz angerissen zu sein. So ist oftmals auch die Faktur der Songs: Sie kreiseln melodisch gerne um sich selbst, stauchen und dehnen das Tempo und oder setzen das rhythmische Fundament so sehr unter Spannung, dass der ästhetische Rahmen zu wanken scheint. Vor allem ist Adeolu kein Solitär. Für seinen kreativen Exkurs über den Zustand der Welt hat er Gleichgesinnte um sich versammelt – allen voran seine Schwester, die Sängerin Lucina Akintaya, aber auch die Vokalistin Dumama, den Gitarristen Keisuke Matsuno, den Saxofonisten Jeremy Viner und den Bassisten Simon Jermyn. Stilistisch stellt er sich offensiv der Frage, ob das, was man auf „The In Between“ zu hören bekommt, überhaupt noch zeitgenössischer Jazz ist oder doch schon aktuelle Popmusik, die irgendwo dazwischen zu erkennen ist?

Text
Matin Laurentius
, Jazz thing 161

Veröffentlicht am unter Reviews

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