Jon Batiste

Big Money

Verve/Universal

Jon Batiste – Big Money (Cover)„You can buy a house but you can’t buy a home“, singt Jon Batiste im Titeltrack seines neuen Albums. Getragen von einem zupackenden Bo-Diddley-Shuffle, kommt „Big Money“ genauso authentisch wie unbestechlich daher. Danach singt Batiste zusammen mit Randy Newman „Lonely Avenue“ von Ray Charles und schwelgt irgendwo zwischen Memphis und Nashville im Erbe von Stax, Vee-Jay und Chess Records, als scheinen die legendären Jahrzehnte der schwarzen Musik Amerikas zwischen den 1950er- und ’70er-Jahren und ihre gesellschaftliche Relevanz nur ein Fingerschnipsen entfernt zu sein. Dieses Album macht Freude. „Live for something real“ fordert Batiste dann weiter in den Lyrics von „Big Money“. Es sind keine offensichtlichen Protestsongs, die der Oscar- und Grammy-Gewinner hier abliefert, aber eine Aufforderung zum Beobachten, Analysieren und Einmischen. Ein selten gehörter Ansatz heutzutage, daher überraschend hochmodern, unbedingt notwendig und von Batiste mit Finesse dargeboten.

Text
Helmut Heuer
, Jazz thing 160

Veröffentlicht am unter Reviews

Adèle Viret