Berlin: Atonal
Rashad BeckerAm 27. August startet zum 25. Mal der Musikmarathon Berlin Atonal. Das Festival wurde bereits 1982 von Dimitri Hegemann gegründet, zum ersten Jahrgang gehörten Bands wie Malaria!, Die Haut und die Einstürzenden Neubauten, aber auch solche mit prophetischen Namen wie Die Unbekannten und Der Culturelle Einfluß. Nach 23-jähriger (Techno-)Pause wurde das Festival 2013 unter neuer Leitung wiederbelebt. 2025 findet es wieder komplett in den Räumen des Kreuzberger Kraftwerks in der Köpenicker Straße statt – und damit im Herzen von Hegemanns Tresor-Imperium. Ästhetisch ist das Festival seinen Wurzeln zwischen Punk, Techno und Avantgarde treu geblieben und schlägt dabei regelmäßig Brücken zwischen Genres und Generationen.
Zwischen zahllosen DJ-Sets (unter anderem DJ Marcelle und die UK-Dubstepper Mala und Pinch) und Live-Performances vom Ambient bis zum Konzeptkrach finden sich auch interessante Improv-Soli zum Beispiel von Gitarristin Nina Garcia und Felix Manuel alias Djam, dem Trio Moin mit Schlagzeugerin Valentina Magaletti sowie Syan O’Gordons elektrifiziertes Vokal-Ensemble NYX mit einer site-spezifischen Performance. Überhaupt handelt es sich bei zahlreichen Aufführungen um Auftragswerke oder Weltpremieren, darunter die Performances von Feinelektroniker Rashad Becker, Klangkünstlerin Carmen Villain und Billy Bultheels Projekt „A Short History of Decay II: The Fugue State“.
Zu den exklusiven Kollaborationen gehören die Konzeptband everything upful des jamaikanischen Tausendsassas Gavsborg (Equiknoxx), eine Begegnung der Gitarristen Lee Ranaldo und Yonatan Gat mit dem Produzenten Peder Mannerfelt (electronics) sowie die denkwürdige Kombination aus dem japanischen Krachmeister Merzbow, Ex-Sepultura-Drummer Iggor Cavalera und dem italienischen Soundforscher Eraldo Bernocchi. Dazu kommen wie stets Ausstellungen, Installationen und Filmvorführungen aus der seltsamen großen Welt der atonalen Clubkultur.
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Berlin Atonal