Den Pianisten Uri Caine kennt man als Neudeuter klassischer Kompositionen, den Trompeter Paolo Fresu als lyrischen, klangstarken Kommunikationspartner in verschiedenen Kombinationen. Beide trafen sich 2002 zum ersten Mal zum improvisierenden Dialog und tun sich seitdem bei wechselnden Gelegenheiten musikalisch zusammen, unter anderem im Spätwinter 2015 im Mailänder Teatro dell‘Elfo. „Two Minuettos“ dokumentiert dieses Treffen als Konzentrat dreier Konzertabende, die, von zwei titelgebenden Bach-Menuetten geklammert, Gershwin ebenso ins Programm nehmen wie Themen von Gustav Mahler oder Joni Mitchell. Caines Fähigkeit, Musik im Inneren bröckeln zu lassen, ohne ihr die Substanz zu nehmen, trifft auf den versöhnlichen Melodiker Fresu, der mit Emphase und ein wenig Elektronik die Eruptionen des Klaviers klammert, kommentiert, konterkariert. Bei allem merkt man den Beteiligten ihren Spaß am gemeinsamen Gestalten bei jedem Ton an, ein Vergnügen, das sich aufs Zuhören überträgt.
Text
Ralf Dombrowski
Ausgabe
, Jazz thing 117
Veröffentlicht am 13. Mrz 2017 um 10:03 Uhr unter Reviews
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