Wer in den 1990ern Pop gehört hat, kennt ihre Stimme. Beth Orton hatte nie den ganz großen Durchbruch, jedoch passte ihr Sound, der bald „Folktronica“ genannt wurde, perfekt auf die Soundtracks großer Drama-Serien und Indie-Filme. Später nahm die Britin mit Legenden wie Terry Callier und Bert Jansch auf. Nun erscheint nach sechsjähriger Pause wieder ein Album der Sängerin und Pianistin, das erste selbst produzierte. Schlagzeuger Tom Skinner (Sons Of Kemet) und Marc Ribots Bassist Shahzad Ismaily sind wichtige Mitstreiter. Dazu gesellen sich weitere Jazzmusiker*innen für einen dichten Sound, der an späte Talk Talk oder gar die Tindersticks erinnert. Flächige Synthies, repetitive Piano-Motive, Walking-Bass, dazu diese zerbrechliche Stimme, die hörbar an Charakter gewonnen hat: „Weather Alive“ ist ein künftiger Klassiker des melancholischen Indie-Folks.
Text
Jan Paersch
Ausgabe
, Jazz thing 145
Veröffentlicht am 22. Dez 2022 um 07:57 Uhr unter Reviews
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