Afghanistan: Life After Life

Life After LifeLife After LifeEin Jahr nach der erneuten Machtübernahme der Taliban in Afghanistan ist die Situation für Frauen und Musiker furchtbar. Die iranische Filmemacherin und Musikerin Yalda Yazdani und der Leiter der Zeitgenössischen Oper Berlin, Andrea Rochholl, drehten vor der Zeit des Umbruchs vor Ort mit afghanischen Musikerinnen. Daraus entstand das Online-Festival „Female Voice Of Afghanistan“ (wir berichteten). Beide sind am Thema dran geblieben, um zu dokumentieren, wie es für die porträtierten Künstlerinnen weiterging und geht, nachdem ihr Land durch die westlichen „Schutzmächte“ im Stich gelassen wurde und sie dadurch ihre in den letzten 20 Jahren aufgebaute Existenz verloren haben. Daraus ist ein neuer, 50minütiger Dokumentarfilm entstanden: „Life After Life“.

Die Musikerinnen sind jetzt in alle Winde verstreut, müssen im Exil mit ihrer nicht gewählten Existenz zurechtkommen. Das Filmteam besuchte im Mai 2022 unter anderem die Sängerin Sumaia Karimi. In der Heimat hatte sie mit ihrer Band die verschiedensten Musiktraditionen Afghanistans aufgegriffen, sie auch Straßen- und Waisenkindern vermittelt. Nach einer dramatischen Flucht lebt sie nun mit ihrer Mutter und fünf Geschwistern in Italien, fühlt sich abgekoppelt von ihrer Kultur. „Der einzige Weg, mein Herz zu trösten, ist der Versuch, eine Stimme für die Frauen in Afghanistan zu sein“, sagt sie. „Life After Life“ wird demnächst in der Komplettversion veröffentlicht und ist jetzt schon auszugsweise auf dem YouTube-Kanal von Cross Generation Media zu sehen.

Weiterführende Links
Trailer „Life After Life“

Text
Stefan Franzen

Veröffentlicht am unter News

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