Seit 2003 hat es keine Musik vom Quartett Come Shine gegeben. Die Reunion nach verschiedenen Jazz-fernen Soloprojekten führt nun den Ansatz der Norweger fort, bekannte Jazz- und Popsongs mit eigenen Arrangements zu dekonstruieren. Wie sich diese neun Stücke, darunter Kompositionen von Duke Ellington und Johnny Cash, nach sachtem Beginn in einen dramatischen Rausch hineinsteigern, ist äußerst hörenswert. Der Arlen/Mercer-Musicalsong „Come Rain Or Come Shine“ beginnt das Album mit einem groovenden Gospel-Bass, Oscar Hammersteins „Can’t Help Lovin‘ Dat Man“ wird von der Band um Pianist Erlend Skomsvoll aus dem schmalzigen Balladenkontext befreit. Besonders eindrucksvoll: wie Sängerin Live Maria Roggen mit dramatischer Orgelbegleitung und schwerer Percussion mehrsprachig das eigentlich abgenutzte „Autumn Leaves“ interpretiert.
Text
Jens Prüter
Ausgabe
, Jazz thing 112
Veröffentlicht am 15. Feb 2016 um 10:01 Uhr unter Reviews
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